Ein Neukunde rief uns, weil er vermutete dass bei einer Serverumstellung von SBS 2003 auf 2011 einiges schief gelaufen war. Die Probleme häuften sich, und wir analysierten die Fehlerprotokolle auf dem Windows Server.
Es stellte sich heraus, dass z.B. eine tägliche Datensicherung / Backup weder mit der installierten Drittanbietersoftware, noch mit dem integrierten Windows Backup möglich war – seit Monaten. Auch Fehlerbenachrichtigungen / Ereignisprotokolle des Servers, aus denen sich das hätte herauslesen lassen, kamen nicht per eMail an.
Nach einigen Tagen (!) Fehlersuche zeigte sich – mehr oder weniger durch Zufall -, was so einfach nicht sein darf:
Alle zu Microsoft Exchange gehörenden Dienste wurden deaktiviert und so am Start gehindert.
Hintergrund der Geschichte: Der Kunde nutzt den Exchange Server nicht; eMail wird an wenigen Arbeitsplätzen direkt per POP3/IMAP abgeholt. Der Server wird nur als File- und Anwendungsserver genutzt.
Der letzte Admin/Mitbewerber dachte, er tut etwas gutes, den Exchange „einfach zu deaktivieren, weil dieser sowieso nicht gebraucht wird“ und brach dem Server so das Genick.
Unter SBS2011 (wie unter jedem vorherigen SBS) ist Exchange Pflicht; auch wenn die Dienste nicht genutzt werden. Quasi alle Systemdienste hängen davon ab, und intern verwendet der Server an allen Ecken die Exchange-Dienste.
Wer einen Windows Server so beim Kunden belässt, handelt nicht fahrlässig, sondern mutwillig zerstörerisch!